Jaczo von Köpenick
Um 1100 nach Christus war Berlin noch keine große Stadt. Neben damals noch recht kleinen Städten wie Berlin, Cöln, Spandau und Brandenburg gab es in der Gegend viel Wald und Wasser und dazwischen kleine Dörfer. Die Gegend war von Slawen bewohnt. Der Volksstamm nannte sich „Wenden“ oder auch „Wanen“, im Berliner Raum lebten die „Spreewanen“. Berühmtester Wanenfürst war Jaczco von Köpenick, auch Jaxa genannt.
Zu dieser Zeit war die Gegend um Berlin im Besitz des polnischen Königs, der dieses Land als Lehen an Jaczo verliehen hatte. Die Gegend um Brandenburg gehörte den Askanierrittern. (Noch heute gibt es in Spandau Straßennamen, die darauf hindeuten,z.B. Der „Askanierring“), welche ursprünglich aus Sachsen Anhalt kamen. In Brandenburg regierte Albrecht der Bär. Dieser hatte gemäß Erlass seines Königs Anspruch auf das Spandauer Land, was dem Fürsten Jaczo gar nicht gefiel. Es kam zum Kampf, wobei Jaczo verlor und fliehen musste. Auf der Flucht stand er an der Havel am Weinmeisterhorn vor der Frage, ob es besser sei erschlagen zu werden oder wahrscheinlich im Fluss zu ertrinken. Er entschied sich für letzteres und sprang in voller Rüstung und Bewaffnung auf seinem armen Pferd sitzend in den Fluss. An dieser Stelle hat ein unbekannter Spandauer Bürger den Jaczoturm errichtet. Auf dem Weg über den Fluss ging dem armen Gaul irgendwann die Puste aus. Der Sage nach flehte Jaczo den Christengott um Hilfe an. Darauf bekam das Pferd neue Kräfte und schwamm bis zur Halbinsel Schildhorn. Dort hing Jaczo Schwert und Schild an einen Baum und ging als frommer Christ seines Weges. Hiervon zeugt heute noch das Schildhorn-Denkmal.
Irgendwann gab es am Hof der Askanier keine männlichen Nachkommen und die einzige Tochter wurde mit einem Prinz der Preußen verheiratet. Später wurde Berlin und Potsdam zur Hauptstadt der Preußen. Aber das ist eine andere Geschichte…..